Mittwoch, 16. September 2009

In 3 Schritten fit durch den Herbst

Mit dem Herbst kommt das erste Kratzen im Hals. Bald werden wieder Viele wegen einer Erkältung oder Grippe nur noch das Bett hüten. Ich zeige Ihnen drei Schritte, wie Sie gut durch Herbst und Winter kommen.


Schritt 1:
Ernährung

Um das Immunsystem mit Vitamin C zu stärken, können Sie nicht nur mit bekannten Obstsorten wie Johannesbeeren, Zitronen oder Kiwis, sondern auch mit vielen Gemüsesorten nachhelfen. „Petersilie enthält zum Beispiel dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen. Paprika, Brokkoli und Weißkohl immerhin noch mehr als das Doppelte.“ erklärt Professor Dr. Hartmut Bertz, Leiter der Sektion Ernährungsmedizin und Diätetik am Universitätsklinikum Freiburg.

Und auch viele andere Nahrungsmittel haben Eigenschaften, die genutzt werden sollten. So kräftigt Magnesium, beispielsweise im Feldsalat, unser Herz. Staudensellerie und Zwiebeln helfen bei Entzündungen wie bei einer Erkältung im Rachenbereich. Da wir im Winter aber nicht alles frisch bekommen, können Früchte aus der Tiefkühltruhe für Ersatz sorgen. „Mit etwa fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag, sind Sie bestens vorbereitet“, bestätigt Professor Bertz. Natürlich kann statt einer zusätzlichen Essensration auch auf einen frisch gepressten Saft umgestiegen werden.


Schritt 2:
Bewegung

Auch auf Bewegung jeglicher Art, sei es nun Sport oder einfach nur ein gemütlicher Spaziergang, sollte im Spätjahr nicht verzichtet werden. Und auch trübe Regenwolken sind meistens kein Grund zu Hause zu bleiben. Nur ganz selten gibt es bei uns so schlechtes Wetter, dass die richtige Kleidung nicht dagegen schützen könnte. „Dabei gilt das Zwiebelprinzip: Lieber viele dünne als eine dicke Schicht Kleidung. So kann die oberste Jacke auch mal ausgezogen werden, ohne danach gleich frieren zu müssen“, empfiehlt Professor Dr. Hans-Hermann Dickhuth, Ärztlicher Direktor der Abteilung Sportmedizin. Vor allem darf eine Mütze nicht vergessen werden, denn etwa 40 Prozent der Körperwärme verliert der Mensch über den Kopf. „Und noch ein kleiner Tipp“, ergänzt Professor Dickhuth: „beim Sport sollte möglichst der Hals warm abgedeckt werden, da dort der Schweiß herunter läuft, er deshalb leicht auskühlt und dies zu Halsschmerzen führen kann.“

Die kühle Temperatur im Freien hat aber auch etwas Positives, denn sie regt die Durchblutung an und härtet den Körper ab. Außerdem schont die feuchte Luft die Atemwege und jeder kleine Lichtreiz vertreibt etwas mehr die trübe Schlechtwetterstimmung. Dennoch sollten Freizeitsportler langsam beginnen, um sich auf die kalte Luft einzustellen. 30 – 50 Minuten Bewegung sind dann aber für die meisten kein Problem. Trotzdem gilt immer: Wenn es unangenehm wird, sollte man aufhören. Damit es nicht so schwer fällt den inneren Schweinehund zum Aufstehen aus dem Sofa zu bewegen, hat Professor Dickhuth noch drei Tipps: „Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Kleine Ziele erreichen - das motiviert und macht Lust auf mehr. Setzen Sie sich außerdem feste Termine und planen Sie diese am Besten mit Freunden zusammen. Zusammen geht es besser und es lässt sich schwerer Absagen.“

Schritt 3:
Vorbeugen

Zwischen September und November ist der ideale Zeitraum für die jährliche Grippeimpfung. „Grund dafür ist, dass zu diesem Zeitpunkt die Virusstämme, die erwartet werden, schon identifiziert sind und bereits Impfseren entwickelt wurden“, erläutert Professor Dr. Winfried Kern, Leiter der Infektiologie der Medizinischen Klinik. Grippe ist nicht gleich „Erkältung“. Die Symptome sind ähnlich, die echte Grippe ist aber eine Allgemeininfektion mit Fieber und beschränkt sich nicht auf eine laufende Nase, ein Kratzen im Hals oder Schmerzen beim Schlucken. Im Gegenteil: Jährlich sterben in Deutschland immer noch etwa 20.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Grippeinfektion. „Zu empfehlen ist die Impfung für alle Menschen über 60 Jahren, für Patienten, die an einer Immunschwäche leiden, Menschen, die in einem Pflegeheim leben und alle, die durch viel Personenkontakt besonders ansteckungsgefährdet sind, wie zum Beispiel Polizisten, Lehrer, Ärzte oder Pflegepersonal“, so Professor Kern weiter. Auch angesichts der sogenannten Schweinegrippe hat sich an diesen Empfehlungen nichts geändert: "Lassen Sie sich gegen saisonale Grippe impfen - je regelmäßiger die Impfung, umso besser ist Ihre Abwehr", so der Infektiologe.

Wer sich rechtzeitig impfen lässt, das richtige Obst und Gemüse für sich findet und sich trotz trüben Wetters an die frische Luft wagt, wird vielleicht ein ganz neues Hobby für sich entdecken: Das Gesundbleiben.

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