Freitag, 27. November 2009

Ernährung: Low-Carb genauso gut wie High-Carb

Wenn jemand nach einer Diät langfristig sein Gewicht halten will, spielt es keine Rolle, ob er wenig oder viele Kohlenhydrate isst. Das entdeckten australische Forscher beim Vergleich der Langzeiteffekte einer Low-Carb-Kost (wenig Kohlenhydrate, viel Eiweiß) und einer High-Carb-Ernährung (viel Kohlenhydrate, wenig Eiweiß). Was die Reduzierung erhöhter Blutdruckwerte betrifft, scheint eine proteinreiche Diät allerdings etwas besser zu sein. Das schreibt das Forscherteam um Elizabeth A. Delbridge vom Heidelberg Repatriation Hospital in Heidelberg (Australien) im Fachmagazin "American Journal of Clinical Nutrition".

Die australische Studie umfasste zwei Phasen: Zunächst wurden die 141 erwachsenen, übergewichtigen Teilnehmer auf eine dreimonatige Diät gesetzt. Dabei verloren die Probanden im Schnitt 16,5 kg an Gewicht. Für die anschließende zweite Studienphase, die ein Jahr dauerte, wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe ernährte sich in dieser Zeit eiweißreich (30 Prozent der täglichen Gesamtenergiemenge), aber kohlenhydratarm (40 Prozent). Die zweite Gruppe bekam einen kohlenhydratreichen (55 Prozent) und proteinarmen 15 Prozent) Speiseplan verordnet. Die Gesamtkaloriengehalt war in beiden Gruppen ident, ebenso der Fettanteil: Es musste bei weniger als 30 Prozent liegen. Außerdem wurden alle Teilnehmer angewiesen, ungesunde gesättigte Fettsäuren zu meiden. Die Einhaltung der Speisepläne wurde von den Wissenschaftlern genau kontrolliert.

Die Bilanz nach einem Jahr: Die Probanden hatten im Schnitt nur etwa zwei Kilogramm wieder zugenommen. Dabei ließ sich kein Zusammenhang zur Art der Ernährung erkennen. Low-Carb ist also offenbar genauso effektiv wie High-Carb, wenn es darum geht, sein Gewicht zu halten.

Einen Unterschied zwischen beiden Ernährungsformen fanden die Forscher aber beim Vergleich der Blutdruckwerte jedes Teilnehmers, die zu Beginn und am Ende der Untersuchung gemessen worden waren: In der Gruppe mit der kohlenhydratreichen Ernährung hatten sich die Messwerte im Schnitt um knapp 8 mm Hg (Millimeter Quecksilber) verringert. Die proteinreiche Kost dagegen konnte den Blutdruck der Teilnehmer um rund 14 mm Hg senken. Diese Ernährungsform sei im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-Risiko, das sich durch einen hohen Blutdruck ergibt, also zu bevorzugen, empfehlen die Wissenschaftler. (mf)

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