Sonntag, 31. Mai 2009

Junge Frau - langes Leben; Fett & Schlank; Sonne fürs Hirn

Jüngere Partnerin verlängert Leben
Ältere Ehepartnerin führt zu höherer Mortalität beider Geschlechter

Rostock. Einer umfassenden demografischen Studie der Bevölkerung Dänemarks zufolge, wirken jüngere Partnerinnen sehr positiv auf Männer. Sven Drefahl vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung http://www.demogr.mpg.de hat festgestellt, dass Männer mit einer jüngeren Partnerin länger leben. Bei Frauen hingegen verkürzen ältere oder jüngere Partner das Leben deutlich. Sie leben am längsten mit einem gleichaltrigen Partner.
"Dieses Resultat unterstreicht die Ansicht, dass die Sterblichkeit und somit auch die Lebenserwartung von Ehepartnern mit deren Altersabstand variiert", so Drefahl. Verglichen mit Männern mit gleichaltrigen Partnerinnen, wiesen jene mit sieben bis neun Jahre jüngeren Partnerinnen ein um elf Prozent niedrigeres Sterberisiko auf. Bei Männern mit fünf bis sieben Jahre älteren Partnerinnen war das Risiko dagegen um rund 15 Prozent erhöht.
Im Durchschnitt sind Frauen in Dänemark - und auch in den meisten mitteleuropäischen Ländern - um drei Jahre jünger als ihre Männer. Bisher ist man davon ausgegangen, dass jüngere Partner generell mit einer höheren, ältere Partner dagegen mit einer kürzeren Lebenserwartung einhergehen. "Das große Rätsel am Studienergebnis sind allerdings die Gründe, warum es diese großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt", meint Drefahl. Mit bisher vorgebrachten Theorien könne man die beobachteten Effekte nämlich nicht erklären, so der Forscher. "Die Theorien, warum das so ist, bewegen sich in Richtung Spekulation."
Eine Theorie geht etwa davon aus, dass es einen Selektionseffekt gebe. Nur Männer mit besserer Gesundheit und größerer Attraktivität wären in der Lage, jüngere Partnerinnen für sich zu gewinnen - und das wirke lebensverlängernd. Eine andere Theorie besagt, dass jüngere Partnerinnen eher in der Lage sind, ihre älteren Partner zu pflegen. "Schließlich gibt es noch eine Theorie, wonach eine jüngere Partnerin einen positiven sozialen und psychologischen Nutzen auf den Mann haben", so Drefahl. Die höhere soziale Anerkennung zeige sich in einem längeren Leben.
Unerklärt sei auch, warum jüngere und ältere Partner bei Frauen mit einem höheren Sterberisiko einhergingen. "Möglicherweise wirkt die Pflege des jüngeren Partners auf die Partnerin nicht positiv." Eine andere - ebenfalls schwache - Theorie geht davon aus, dass eine zu große Abweichung von der sozialen Norm auch zu höherer Mortalität führe. Ehen zwischen jüngeren Männern und älteren Frauen erschienen jedoch als besonders ungünstig, bestätigt der Wissenschaftler. "In solchen Fällen kann für beide, den jüngeren Mann und seine ältere Partnerin, ein erhöhtes Sterberisiko beobachtet werden."
pressetext.deutschland


Immer noch nichts dazu gelernt?
Rückschlag für die Fett-Rehabilitation

Aachen. In Zeiten, in denen Wissenschaftler mit dem schlechten Ruf des Fettes als Dickmacher aufräumen, kontern Münchner Lebensmittelchemiker mit einem Projekt zur Verbesserung fettreduzierter Lightprodukte.
Fett macht nicht automatisch dick und lässt auch nicht zwangsläufig die Cholesterinwerte steigen. Zahlreiche Studien widerlegen zunehmend die alten Vorurteile über den Geschmacksgeber und zeigen sogar: eine öl- und eiweißbetonte Ernährung, die arm an Zucker und Stärke ist, normalisiert das Körpergewicht und die Blutfettwerte besser als fettarme Diäten. Doch diese Erkenntnis erreichte bislang noch nicht jede Forschungseinrichtung. So starten Lebensmittelchemiker der Technischen Universität München demnächst ein drei Millionen Euro teures Projekt zur Verbesserung von Lightprodukten. Die Wissenschaftler wollen das Geheimnis ergründen, warum fetthaltige Nahrungsmittel so gut schmecken und wie diese sättigen. So hoffen sie neue Komponenten zu entschlüsseln, mit denen sich fettreduzierte Lebensmittel geschmacklich verbessern lassen. Erwartungsgemäß bedeutet dies sicherlich einen Austausch natürlicher Bestandteile durch künstliche Aroma-und Konservierungsstoffe.
Doch was nützen schmackhaftere oder sättigendere Lightprodukte, wenn fettarme Ernährung offensichtlich keine Lösung für das Übergewichtsproblem der Industriestaaten ist? US-amerikanische Supermärkte beispielsweise bieten das umfangreichste Angebot fettreduzierter Produkte weltweit an. Das Resultat zeigt sich beim Blick auf die Straßen. US-Amerikaner sind weiterhin die Dicksten der Welt. Im Vergleich hierzu ist der Anteil übergewichtiger Italiener gering, obwohl diese bekanntlich mit Olivenöl und fettigem Seefisch nicht geizen.
Eine Garantie für die schlanke Linie sind fettreduzierte Lebensmittel sowieso nicht. Die Aufschrift „light“ bedeutet nicht zwangsläufig kalorienreduziert. Auch ein fettarmes Produkt kann viel Zucker und einen hohen Energiegehalt aufweisen. Ein Fruchtjoghurt mit 1,5 Prozent Fett beispielsweise ist zucker- und kalorienreicher als ein vollfetter Naturjoghurt mit frischen Früchten. Einige Lightprodukte wie Kartoffelchips oder Eiscreme sind trotz vermindertem Fettgehalts weiterhin wahre Kalorienbomben und helfen keinesfalls beim Abnehmen. Figurfreundlicher ist es, zur weniger verarbeiteten Variante zu greifen. So enthält Lachsschinken beispielsweise nur halb so viele Kalorien wie vergleichbare Mengen an Light-Salamie.
Christine Langer


Fisch und Sonne helfen gegen Vergesslichkeit
Alte Männer mit hohem Vitamin D haben besseres Gedächtnis

Manchester. Das Gehirn alter Menschen profitiert davon, wenn es viel Vitamin D aufnimmt. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Manchester http://www.manchester.ac.uk. Versuchsteilnehmer mit mehr Vitamin D im Blut schnitten in einer Reihe kognitiver Tests, bei denen es um Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit ging, durchwegs besser ab als ihre vitaminarmen Alterskollegen. Je älter die Männer waren, desto deutlicher trat dieser Effekt ein. Störungsfaktoren wie Depressionen, Jahreszeiten und das Ausmaß körperlicher Bewegung waren bereits berücksichtigt.
"Was wir beweisen konnten, ist der deutliche und verlässliche Zusammenhang zwischen langsamer Informationsverarbeitung und geringem Vitamin D", so Studienleiter David Lee im pressetext-Interview.
Der größte Anteil des körpereigenen Vitamin D wird von der Haut durch Sonneneinstrahlung aufgebaut. "Angesichts des erhöhten Hautkrebs-Risikos in der Sonne ist das keine automatische Empfehlung zum Sonnenbaden. Bei der Frühlings- und Herbstsonne sowie bei maximal 15 Minuten im Sommer ist eine direkte Einstrahlung jedoch unbedenklich", so der britische Neurologe. Andere Vitamin D-Lieferanten sind ölige Fische wie Lachs und Sardine sowie in geringeren Mengen Eier und Milchprodukte.
Ob eines Tages Vitamin-D-Verabreichungen bisherige Medikamente gegen die Altersdemenz ersetzen können, will Lee zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. "Vitamin D ist allerdings sehr billig und kann sehr unkompliziert eingenommen werden", so der britische Neurologe.
pressetext.austria

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